NaCoSi
Nachhaltigkeitscontrolling siedlungswasserwirtschaftlicher Systeme – Risikoprofil und Steuerungsinstrumente

Klimawandel, demographische Veränderungen oder auch steigende Energiepreise stellen die kommunalen Unternehmen der Siedlungswasserwirtschaft immer mehr vor neue Herausforderungen. Auch politische Rahmensetzungen und rechtliche Zielvorgaben auf nationaler oder europäischer Ebene verändern die technische Auslegung und die Organisation dieser Unternehmen.

Es entsteht eine Gemengelage an dynamischen Entwicklungen, sodass es für eine sichere und nachhaltige Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung nicht mehr ausreicht, stabile Verhältnisse bei der Infrastrukturentwicklung anzunehmen. Für Planungsgrundlagen wie die Projektion der Wassernachfrage und des Abwasseraufkommens, des Niederschlags- und Abflussregimes oder der Rohwasserressourcen kann nicht mehr allein von linearen Entwicklungsprozessen ausgegangen werden. Es stellt sich damit auf Unternehmensebene zentral die Herausforderung nach der Zukunftsfähigkeit.

Ziel von NaCoSi ist es, eine nachhaltige Siedlungswasserwirtschaft für zukünftige Generationen sicherzustellen (Bild: Philipp Benz)
Ziel von NaCoSi ist es, eine nachhaltige Siedlungswasserwirtschaft für zukünftige Generationen sicherzustellen (Bild: Philipp Benz)

Die Zukunftsfähigkeit wasserwirtschaftlicher Unternehmen ist somit eng damit verknüpft, welche Entwicklungen – seien sie extern oder intern verursacht – die eigene Leistungsfähigkeit einschränken und die Nachhaltigkeit gefährden können.

Dieser Fragestellung widmet sich das BMBF-Verbundvorhaben „NaCoSi – Nachhaltigkeitscontrolling für die Siedlungswasserwirtschaft. Risikoprofil und Steuerungsinstrumente“.

In einem Team aus 17 Partnern aus Forschung und Praxis wird ein ganzheitliches Nachhaltigkeitscontrolling als Steuerungsinstrument für die kommunale Siedlungswasserwirtschaft entwickelt.

Ziel ist hierbei die Identifizierung von Risiken für eine nachhaltige Siedlungswasserwirtschaft sowie deren Analyse in Hinblick auf Ausbreitung, Pufferung oder Minimierung. Anhand der identifizierten Risiken werden spezifische Risikoprofile für kommunale Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsbetriebe erstellt und deren Schutzniveau gegenüber Nachhaltigkeitsrisiken abgebildet. Weiterhin wird anhand geeigneter Indikatoren ein Controlling-Instrument zur Bewertung der Leistungsfähigkeit bestehender Systeme unter Einwirkung veränderlicher Rahmenbedingungen entwickelt.

Die Entwicklung des Nachhaltigkeitscontrollings entsteht in interdisziplinärer Zusammenarbeit in einem Forschungsverbund aus 6 Projektpartnern aus Forschung und Wirtschaft. Die Übertragbarkeit und Implementierung wird durch die enge Zusammenarbeit mit 11 kommunalen Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsunternehmen sowie durch die Einbindung in bestehende Controlling- und Managementsysteme sichergestellt.